May über Brexit-Rechnung: Werden Pflichten erfüllen

29.03.2017 21:04

London (dpa) - Die britische Premierministerin Theresa May schließt
nicht aus, eine einmalige Zahlung als Teil eines Brexit-Abkommens an
die EU zu leisten. «Wir werden die Pflichten erfüllen, die wir
haben», sagte May am Mittwoch während eines BBC-Interviews auf die
Frage, ob Großbritannien bereit ist, eine Austrittsrechnung über etwa
60 Milliarden Euro zu bezahlen. Gleichzeitig machte sie klar, dass
ihr Land in der Zukunft keine «erheblichen jährlichen Beiträge» in

den EU-Haushalt überweisen wird.

Erst am Mittag hatte May mit der offiziellen EU-Austrittserklärung
den Startschuss für die Brexit-Verhandlungen mit der EU gegeben. Der
Ständige Vertreter Großbritanniens bei der EU, Tim Barrow,
überreichte ein entsprechendes Schreiben an EU-Ratspräsident Donald
Tusk in Brüssel.

Drohungen, Großbritannien in ein Steuerparadies zu verwandeln, sollte
es nicht zu einem Abkommen mit der EU kommen, wollte May trotz
mehrmaligen Nachfragens bei dem Interview nicht ausdrücklich
wiederholen. Ein umfassendes Freihandelsabkommen innerhalb von zwei
Jahren zur erreichen sei «herausfordernd, aber möglich». Dazu bedür
fe
es guten Willens auf beiden Seiten, doch das sei gegeben. «Beide
Seiten werden erkennen, dass es in ihrem eigenen Interesse ist». Sie
verteidigte Aussagen ihres Brexit-Ministers David Davis,
Großbritannien könne nach einem Brexit dieselben Vorteile eines
freien Marktzugangs genießen, wie als EU-Mitglied. «Ich glaube wir
können hinsichtlich des Freihandels die gleichen Vorteile haben.»