Euro stabilisiert sich nach Talfahrt über 1,22 US-Dollar

24.04.2018 16:54

Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro hat die Talfahrt der vergangenen
Handelstage vorerst beendet. Am Dienstag stabilisierte sich der Kurs
über der Marke von 1,22 US-Dollar und wurde am Nachmittag bei 1,2223
Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den
Referenzkurs auf 1,2213 (Montag: 1,2238) Dollar fest. Der Dollar
kostete damit 0,8188 (0,8171) Euro.

Überraschend schwache Konjunkturdaten aus Deutschland, der
Konjunkturlokomotive der Währungsunion, konnten den Euro am Vormittag
nur zeitweise etwas belasten. Im April hatte sich die Stimmung in den
deutschen Unternehmen erneut eingetrübt. Mit dem Ifo-Geschäftsklima
fiel das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer um 1,2 Punkte auf
102,1 Zähler.

«Die Hochstimmung in den deutschen Chefetagen verfliegt»,
kommentierte Ifo-Chef Clemens Fuest das Ergebnis der jüngsten
Umfrage. Trotz des Dämpfers sieht der Chefvolkswirt der Bank
ING-Diba, Carsten Brzeski, die deutsche Wirtschaft nicht auf dem Weg
in den konjunkturellen Abschwung. Er sprach vielmehr von einer
Konsolidierung nach einem zuletzt außergewöhnlich starken Aufschwung.

In der vergangenen Woche hatte der Kurs des Euro noch zeitweise über
1,24 Dollar gestanden. Verantwortlich für die jüngsten Kursverluste
ist auch eine Dollarstärke. Zuletzt hatte ein deutlicher Anstieg der
Zinsen für amerikanische Staatsanleihen Anleger in den Dollar
gelockt. Am Dienstag war die Rendite für US-Staatsanleihen mit einer
Laufzeit von zehn Jahren erstmals seit Anfang 2014 wieder bis auf 3,0
Prozent gestiegen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,87468 (0,87640) britische Pfund, 132,92 (132,38)
japanische Yen und 1,1944 (1,1941) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold kostete im freien Handel am Nachmittag 1330,20 Dollar.
Gefixt wurde die Feinunze Gold in London zuletzt am Montag mit
1324,30 (Freitag: 1336,75) Dollar.