Kriege und Krisen: Außen- und Verteidigungsminister tagen in Luxemburg

21.04.2024 17:30

Luxemburg (dpa) -  Die Außen- und Verteidigungsminister der
EU-Staaten wollen sich an diesem Montag bei einem Treffen in
Luxemburg mit ihren Kollegen aus der Ukraine austauschen. Im Zentrum
der Beratungen soll die Frage stehen, wie die Ukraine stärker bei
ihrem Abwehrkampf gegen Russland unterstützt werden kann. Zuletzt
fehlte es den ukrainischen Streitkräften vor allem an
Luftverteidigungssystemen und Artilleriemunition.

Für die Bundesregierung werden Außenministerin Annalena Baerbock und
Verteidigungsstaatssekretärin Siemtje Möller zu dem Treffen in
Luxemburg erwartet. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba und
der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow wollen sich per
Videokonferenz zuschalten lassen.

Neben den Beratungen mit den Vertretern der Ukraine stehen für die
Ministerinnen und Minister der EU-Staaten auch Gespräche über die
Lage im Nahen Osten und über die jüngsten Entwicklungen im Sudan auf
der Tagesordnung.

Beim Thema Nahost wird es vor allem um die Frage gehen, ob und, falls
ja, wie die Europäische Union zu einer Deeskalation beitragen könnte.
Zuletzt wurde wegen eines mutmaßlich israelischen Luftschlags auf das
iranische Botschaftsgelände in Damaskus und einem darauffolgenden
Raketen- und Drohnenangriff auf Israel die Gefahr eines großen
Krieges in der Region für realistisch gehalten.

Zu den Gesprächen über die Lage im Sudan ist auch der
UN-Sondergesandte Ramtane Lamamra eingeladen. Es wird erwartet, dass
er zusätzliche Unterstützung für die Not leidende Bevölkerung und
Friedensbemühungen anmahnt. 

Der Machtkampf zwischen dem sudanesischen De-facto-Machthaber Abdel
Fattah al-Burhan und seinem damaligen Stellvertreter Mohamed Hamdan
Daglo hat in den vergangenen zwölf Monaten die mittlerweile größte
Flüchtlingskrise weltweit ausgelöst. Nach jüngsten Zahlen des
UN-Flüchtlingshilfswerks sind mehr als 8,6 Millionen Menschen
innerhalb des Sudans und in den Nachbarländern auf der Flucht vor den
Kämpfen zwischen der Regierungsarmee SAF und Daglos Miliz RSF. Im
Sudan herrscht eine der schlimmsten humanitären Krisen weltweit.