Bundesregierung rechnet mit sinkender Schuldenquote

24.04.2024 12:36

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung rechnet damit, dass Deutschlands
Schuldenquote in den nächsten Jahren weiter sinkt. Im Jahr 2028 werde
das Verhältnis der Schulden zur gesamten Wirtschaftsleistung
voraussichtlich bei rund 62 Prozent liegen. Das geht aus dem am
Mittwoch im Kabinett beschlossenen Stabilitätsprogramm hervor, einem
Bericht über die deutsche Etatplanung, den die Bundesregierung
regelmäßig nach Brüssel übermitteln muss. Für das laufende Jahr w
ird
demnach eine Schuldenquote von rund 64 Prozent erwartet. 

Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte zuletzt die Erwartung
geäußert, dass die Quote im Jahr 2028 bereits unter den in den
europäischen Verträgen von Maastricht geforderten 60 Prozent liegen
könne. «Es bleiben weitere Maßnahmen für mehr Wachstum erforderlich
,
um diesen Pfad noch ehrgeiziger zu gestalten», erklärte das
Finanzministerium nun. Die Staatsfinanzen müssten weiter konsolidiert
werden. 

Deutschland reißt die Maastricht-Quote seit Beginn der
Corona-Pandemie. Zugleich steht die Bundesrepublik aber deutlich
besser da, als viele andere Länder. Italien und Frankreich etwa
wiesen zuletzt Schuldenquoten von deutlich über 100 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts aus. 

Auch beim gesamtstaatlichen Defizit, der Differenz von Einnahmen und
Ausgaben des Staates, erwartet die Bundesregierung Besserung. Bis zum
Jahr 2025 werde es schrittweise auf rund ein Prozent des
Bruttoinlandsprodukts zurückgehen, heißt es in dem Bericht.