EU-Parlament stimmt für strengere Regeln gegen Verpackungsmüll

24.04.2024 14:08

Die eingeschweißte Gurke, das Essen-to-go im Styroporbehälter:
Verpackungsmüll ist allgegenwärtig - und ein großes Problem für die

Umwelt. Mit neuen Regeln aus Brüssel soll etwas geändert werden.

Straßburg (dpa) - Das EU-Parlament hat den Weg frei gemacht für
schärfere Regeln gegen Verpackungsmüll.  Die Abgeordneten stimmten am

Mittwoch in Straßburg für ein Verbot von bestimmten
Einweg-Verpackungen - etwa für unverarbeitetes frisches Obst und
Gemüse oder Einzelverpackungen wie für Zucker ab 2030. Ziel ist es,
den Verpackungsmüll in der Staatengemeinschaft bis 2040 schrittweise
um mindestens 15 Prozent zu reduzieren.

In Zukunft soll es für jegliche Verpackungen strengere Vorschriften
geben. Mit bestimmten Ausnahmen etwa für Textilien, Keramik oder
Gummi sollen den Angaben zufolge sämtliche Verpackungen recycelbar
sein. Unter anderem für Umverpackungen gilt künftig, dass der
Leerraumanteil höchstens 50 Prozent betragen darf.

Gastronomen müssen es künftig akzeptieren, wenn Verbraucher eigene
Behälter für den Transport von Speisen mitbringen. Außerdem sollen
sie den Angaben nach bis zum Ende des Jahrzehnts zehn Prozent ihrer
Produkte in wiederverwendbaren Verpackungen anbieten. 

Nach der Abstimmung im Plenum des Europaparlaments müssen auch noch
die EU-Staaten die neuen Vorschriften bestätigen. Das ist in der
Regel Formsache.

Nach jüngsten Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat fiel 2021 in
der EU 188,7 Kilogramm Verpackungsmüll pro Einwohner an.  Die neuen
Regeln für Verpackungen böten eine echte Chance, die Abfallflut zu
verringern, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).

Der Verband kommunaler Unternehmen begrüßte die Annahme der
Vorschriften durch das Parlament. «Der historische Höchststand bei
Verpackungsabfällen kann nur dann verringert werden, wenn
Wiederverwendung und Recycling gefördert werden», sagte Vizepräsident

Patrick Hasenkamp. «Zudem soll es - wie wir es schon lange fordern -
je nach Art der Verpackung einen Mindestprozentsatz an recyceltem
Inhalt für den Kunststoffanteil geben.»