Euro knapp unter 1,07 US-Dollar

24.04.2024 17:46

Frankfurt/Main (dpa) - Der Eurokurs hat am Mittwoch nur einen kleinen
Teil seiner deutlichen Vortagesgewinne abgegeben. Die
Gemeinschaftswährung notierte am Nachmittag bei 1,0689 US-Dollar und
damit geringfügig niedriger als am Dienstagabend. Die Europäische
Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0686 (Dienstag:
1,0674) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9358 (0,9368)
Euro.

Analysten und Anleger blickten zur Wochenmitte vor allem auf das
Ifo-Geschäftsklima, das den dritten Anstieg in Folge verzeichnete.
Ökonomen sprechen nach einer solchen Serie häufig von einer
konjunkturellen Wende zum Besseren. Auch andere Frühindikatoren
hatten zuletzt positiv überrascht.

«Die Konjunktur stabilisiert sich, vor allem durch die
Dienstleister», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Trotz aller
Freude fanden sich auch warnende Stimmen. Jörg Krämer, Chefvolkswirt
der Commerzbank, äußerte etwa: Deutschland stehe nicht vor einem
starken Aufschwung, weil die Standortqualität seit den Merkel-Jahren
erodiere und die Bundesregierung nicht entschlossen gegensteuere.

Aus den Reihen der EZB meldete sich Bundesbank-Präsident Joachim
Nagel zu Wort. Dieser bekräftigte seine vorsichtige geldpolitische
Haltung. Zwar kann er sich angesichts der rückläufigen Inflation bald
niedrigere Zinsen vorstellen. «Allerdings würde ein solcher Schritt
nicht unbedingt eine Reihe von Zinssenkungen nach sich ziehen», sagte
Nagel in Berlin. Die Europäische Zentralbank steuert auf eine erste
Lockerung ihrer Geldpolitik zu, vermutlich schon bei der nächsten
Sitzung im Juni.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,85945 (0,86050) britische Pfund, 165,57 (165,23)
japanische Yen und 0,9774 (0,9724) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2328 Dollar
gehandelt. Das waren etwa 6 Dollar mehr als am Vortag.